logo
logo

Online-Kredite in der Schweiz 2025: Häufigste Irrtümer und Tipps, um Kosten zu sparen und Risiken zu vermeiden

In diesem Artikel klären wir die zehn häufigsten Irrtümer bei Online-Krediten in der Schweiz und zeigen, wie Sie sie vermeiden und so den besten Deal für sich sichern.

1. Nur nach dem Nennzinssatz wählen – ohne TAEG zu beachten

Der größte Irrtum: Viele Nutzer entscheiden sich für den Kredit mit dem niedrigsten Nennzinssatz, ohne den Tatsächlichen Annualen Effektivzins (TAEG) zu prüfen. Der TAEG ist jedoch der einzig vergleichbare Wert – er beinhaltet nämlich nicht nur den Zinssatz, sondern auch alle zusätzlichen Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Versicherungsbeiträge (falls verpflichtend) oder Gebühren für die Kreditvergabe.

Beispiel: Ein Kredit mit einem Nennzinssatz von 4,5% kann einen TAEG von 5,2% haben, wenn Bearbeitungsgebühren von 1,5% des Kreditbetrags hinzukommen. Ein anderer Anbieter mit 4,7% Nennzinssatz könnte hingegen einen TAEG von 4,8% haben – weil keine extra Gebühren anfallen. Im Endeffekt ist der zweite Anbieter günstiger!

Tipp: Immer den TAEG als Vergleichskriterium nutzen – laut Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA) müssen alle Anbieter diesen klar auf ihren Websites und in Angeboten anzeigen.

article image

2. Zu hohen Kreditbetrag beantragen – "Vorsicht bei der 'Sicherheitsreserve'"

Oft beantragen Nutzer mehr Geld als tatsächlich nötig, um eine "Sicherheitsreserve" zu haben. Doch jeder zusätzliche Franken erhöht nicht nur die monatlichen Raten, sondern auch die Gesamtkosten des Kredits.

Beispiel: Bei einem Kredit von 20.000 CHF mit 5% TAEG und 5-jähriger Laufzeit zahlst du insgesamt 2.630 CHF an Zinsen. Wenn du stattdessen 25.000 CHF beantragst, steigen die Zinsen auf 3.288 CHF – eine Extraausgabe von 658 CHF!

Tipp: Rechne genau vor, welche Summe du unbedingt brauchst (z. B. für eine Autokauf oder Renovierung). Wenn du später mehr Geld brauchst, kannst du einen Nachkredit beantragen – dies ist oft günstiger als einen zu hohen Anfangskredit.


3. Die Kreditlaufzeit zu lang wählen – "Kürzer = Sparer"

Eine lange Laufzeit (z. B. 10 Jahre statt 5 Jahre) senkt zwar die monatlichen Raten, erhöht aber die Gesamtkosten immens. Viele Nutzer übersehen, dass sie bei längerer Laufzeit viel mehr Zinsen zahlen müssen.

Tipp: Wähle die kürzeste Laufzeit, bei der die monatlichen Raten deinem Budget entsprechen. Ein einfaches Rule of Thumb: Die monatlichen Raten sollten nicht mehr als 15% deines nettoeinkommens ausmachen. Nutze Online-Rechner (z. B. von Comparis oder Moneyland) um verschiedene Laufzeiten zu simulieren.


4. Nicht die Kreditwürdigkeit prüfen – "Überraschungen am Ende"

Ohne vorherige Prüfung der eigenen Kreditwürdigkeit riskierst du, dass dein Kreditantrag abgelehnt wird – und jede Ablehnung wird im Schweizerischen Kreditinformationssystem (SCOR) gespeichert. Mehrere Ablehnungen nacheinander können deine Kreditwürdigkeit langfristig beeinträchtigen.

Tipp: Hol dir kostenlos einen Auszug aus dem SCOR (z. B. über die Website von CRIF Schweiz) – du hast das Recht,  einmal einen kostenlosen Auszug zu erhalten. Prüfe, ob alle Angaben korrekt sind (z. B. offene Kredite, zurückgestellte Zahlungen) und korrigiere Fehler rechtzeitig.


5. Verpflichtende Kreditversicherungen akzeptieren – "Sie sind nicht immer nötig!"

Viele Online-Anbieter schlagen automatisch eine Kreditversicherung (z. B. Unfall- oder Todesfallversicherung) vor – manche machen sie sogar fast "verpflichtend" aus. Doch in der Schweiz ist eine Kreditversicherung nur in wenigen Fällen zwingend (z. B. bei Hypotheken mit hohem Loan-to-Value-Verhältnis). In den meisten Fällen kannst du sie ablehnen – und so mehrere Hundert CHF pro Jahr sparen.

Tipp: Frag den Anbieter explizit: "Ist die Kreditversicherung verpflichtend?" Wenn nicht, überlege dir, ob du sie wirklich brauchst. Wenn du bereits eine private Unfall- oder Lebensversicherung hast, decken diese eventuell bereits die Risiken.


6. Nicht mehrere Angebote vergleichen – "Der erste ist nicht immer der beste"

Viele Nutzer beantragen den ersten Kredit, den sie finden – ohne dass sie sich die Zeit nehmen, verschiedene Anbieter zu vergleichen. Doch die Preise für Online-Kredite in der Schweiz variieren stark: Ein Privatkredit von 15.000 CHF kann bei unterschiedlichen Anbietern zwischen 3,5% und 8% TAEG liegen – eine Differenz, die sich über Jahre zu Tausenden von Franken summiert.

Tipp: Nutze unabhängige Vergleichsplattformen wie Comparis, Moneyland oder Bonusbank. Gib nur die notwendigen Daten ein (Einkommen, Kreditbedarf, Laufzeit) – dies wirkt sich nicht auf deine Kreditwürdigkeit aus. Vergleiche mindestens 3-5 Angebote, bevor du dich entscheidest.


7. Schnellkredite ohne Überlegung wählen – "Teuer für die Geschwindigkeit"

Schnellkredite (mit Auszahlung innerhalb von 24 Stunden) sind praktisch für Notfälle – aber sie sind oft teurer als reguläre Online-Kredite. Die TAEG für Schnellkredite kann bis zu 10% höher liegen, weil die Anbieter die schnellere Bearbeitung mit höheren Kosten kompensieren.

Tipp: Nutze Schnellkredite nur bei echten Notfällen (z. B. Reparatur des Autos, medizinische Kosten). Bei geplanten Ausgaben (z. B. Urlaub, Elektronik) plane vorher und wähle einen regulären Online-Kredit – du sparst Geld und hast mehr Zeit für die Entscheidung.


8. Die Fineprint ignorieren – "Verbindlichkeiten, die du nicht kennst"

Viele Nutzer akzeptieren die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ohne sie zu lesen – und übersehen so wichtige Klauseln wie:

  • Vorzeitige Tilgung: Gibt es eine Strafe, wenn du den Kredit früher zurückzahlst? Einige Anbieter erheben eine Gebühr von 1-2% des noch offenen Betrags.
  • Zahlungsverzögerungen: Wie hoch sind die Mahngebühren oder die Zusatzzinsen bei verspäteten Raten?
  • Änderungen des Zinssatzes: Ist der Zinssatz fix oder variabel? Bei variablen Zinsen kann die Rate über die Laufzeit steigen.
  • Tipp: Nutze die Suchfunktion in den AGB, um Schlüsselwörter wie "Vorzeitige Tilgung", "Mahngebühren" oder "Zinsänderung" zu finden. Frag den Anbieter bei unklaren Punkten nach – er ist verpflichtet, dich zu informieren.


9. Nicht das Einkommen korrekt angeben – "Trust ist gut, Nachweise sind besser"

Einige Nutzer übertreiben bei der Angabe ihres Einkommens, um einen höheren Kredit zu erhalten – oder sie vergessen, Nebeneinkünfte (z. B. Mieteinnahmen, Freelance-Einkommen) anzugeben. Beide Fälle sind problematisch:

  • Übertreibungen führen zu Ablehnung des Antrags, wenn die Anbieter die Angaben nicht bestätigen können.
  • Vergessene Nebeneinkünfte können dazu führen, dass du einen niedrigeren Kredit bekommst als möglich – oder einen höheren TAEG zahlst.
  • Tipp: Gib immer das genaue nettoeinkommen an – und lies Beweise vor (z. B. letzte 3 Gehaltsabrechnungen, Mietverträge für Nebeneinkünfte). So sicherst du eine transparente Bearbeitung und die bestmöglichen Bedingungen.


10. Nach der Auszahlung keine Kontrolle – "Geld verlieren durch Unaufmerksamkeit"

Sobald der Kredit ausgezahlt ist, vielen Nutzer die Kontrolle über die Ratenzahlungen. Verspätete Zahlungen führen zu Mahngebühren und beeinträchtigen die Kreditwürdigkeit – selbst eine einzige verspätete Rate kann im SCOR gespeichert werden.

Tipp: Setze eine automatische Abbuchung für die monatlichen Raten in deiner Bank ein. Leg dir zusätzlich einen Erinnerung 3-5 Tage vor dem Fälligkeitsdatum ein – so kannst du sicherstellen, dass genügend Geld auf dem Konto ist. Überprüfe regelmäßig die Kreditabrechnungen – ob die Raten korrekt abgebucht werden.


Fazit: Vorsicht und Vorbereitung sind der Schlüssel

Online-Kredite in der Schweiz können eine praktische Lösung für geplante oder unvorhergesehene Ausgaben sein – aber nur, wenn du sie richtig wählst und nutzt. Vermeide die oben genannten Irrtümer: Prüfe deinen TAEG, vergleiche Angebote, kontrolliere deine Kreditwürdigkeit und lies die AGB aufmerksam durch. So sparst du nicht nur Geld, sondern sicherst auch eine stressfreie Kreditvergabe – und behältst die Kontrolle über deine Finanzen.

Denke daran: Ein Kredit ist eine Verpflichtung – wähle ihn immer mit Überlegung und passe ihn an dein Budget an. Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um 2025 den perfekten Online-Kredit für dich zu finden!